Gott sei Dank – ich war krank!

Nein, nein, ich bin nicht verrückt. Ich freue mich nicht immer, wenn ich krank bin.

Warum dieser Satz für mich so wichtig ist? Weil ich krank war und es mein Leben verändert hat. Auch wenn ich sehr gelitten habe, so war es gut. Genau so, wie es war. Heute bin ich unendlich dankbar.

Heute teile ich einen Teil meines Lebens mit dir. Ich hoffe, dass es dir vielleicht auch durch deine Tiefs hilft und dir zeigt, wovon ich zutiefst überzeugt bin:

„Nichts im Leben passiert einfach nur so. Alles im Leben hat seinen Sinn. Seinen POSITIVEN Sinn.“
Shyney Vallomtharayil

 

Ich wurde krank

Ich bin in Deutschland geboren und aufgewachsen, bin ein Kind des Ruhrpotts.
Mit ca. 3 Jahren erhielt ich die Diagnose Neurodermitis. Zu Beginn war das gar nicht so schlimm. Mama hat mich eingecremt, dann war es wochenlang gut. Aber im Laufe der Zeit wurde es immer schlimmer. Gefühlt täglich kamen immer mehr Allergien, Lebensmittelunverträglichkeiten dazu. Das hat mich fertig gemacht. Manchmal war mein Nervenkostüm so dünn, dass ich den Supermarkt heulend verlassen musste, obwohl ich nur Seife kaufen wollte. Denn in jedem Regal fand ich Dinge, die ich nicht durfte, die ich aber wollte. Dinge, die mich krank machten. Die sogenannten LEBENS-Mittel sollten eigentlich Mittel für das Leben sein. Aber für mich bedeuteten sie nicht Leben, sondern Leiden!

Dann kam der Heuschnupfen hinzu. Auch hier wuchs die Palette stetig. Laut Allergietest „reagierte“ mein System auf alles Blühende zwischen Januar und September. Das war so gemein! Ich liebte doch die Natur. Blühende Blumen waren für mich der Inbegriff von Leben und von Schönheit. Und das nahm mir den Atem. Nicht nur im übertragenen Sinne. Denn bald verstärkte sich der Heuschnupfen und ich litt an allergischem Asthma. Na toll. Nun kamen Beschwerden hinzu, die echt nicht schön waren. Einem Bus hinterher rennen konnte ich oft nicht. Wenn ich es doch schaffte, hatte ich häufig Angst. Was, wenn ich die Kontrolle verliere? Werde ich einfach ersticken? Ich schaute immer um mich herum, versuchte die umherlaufenden Menschen einzuschätzen, ob sie mir im Notfall wohl helfen würden? Wie lange braucht ein Notarzt genau? Was, wenn das alles zu lange dauert? Die Angst lähmte meinen Atem noch mehr. Innerhalb kurzer Zeit musste ich meine Angst in den Griff bekommen, sonst wäre ich vielleicht tatsächlich erstickt. So zumindest die Angst. Da biss sich dich Katze selbst in den Schwanz.

Wenn die Haut besser wurde, wurde der Heuschnupfen schlechter. Und umgekehrt. Heute verstehe ich natürlich als Heilpraktikerin und Ayurveda-Expertin einige biologische Zusammenhänge. Aber damals, als Kind war es, als dürfte es mir nicht besser gehen. Aber warum nur?

 

Meine Schutzreaktion machte mich noch kränker

Nach und nach war fast mein ganzer Körper befallen. Die Leute schauten mich angeekelt an, zeigten mit dem Zeigefinger auf mich und fragten, ob DAS ansteckend sei. Ich begann, mich zu verstecken. So zog ich mich zurück und zog T-Shirts an, die ein paar Nummern zu groß waren. Um meine Haut zu verstecken. Um nicht gefragt zu werden. Um nicht aufzufallen. Am liebsten wäre ich unsichtbar geworden.
Energetisch war das jedoch eine ganz doofe Idee. Ich habe meiner Seele damit gesagt, dass ich schlecht bin, dass ich mich nicht zeigen darf, dass ich hässlich bin.
Mein Befreiungsschlag aus diesem Denkmuster und den Verletzungen, die ich meiner Seele damit selbst antat, hat mich Jahre harter innerer Arbeit gekostet. Ich habe mich vor den Spiegel gestellt, mir unter Tränen selbst gesagt, dass ich die Schönste auf der Welt bin. Das hat mich viel Kraft, Mut und Überwindung gekostet. Es veränderte sich etwas. Danach erst habe ich mich getraut und habe sexy Shirts angezogen und man hat ALLES gesehen. Meine Ekzeme, meine aufgekratzten Stellen, blutige Krusten.
Aber: Ich habe endlich zu mir gestanden, mich trotz allem als schönes Wesen betrachtet. Mir war plötzlich egal, was die anderen dachten!

 

Cortison, mein Freund und Helfer?

Es waren keine einfachen Jahre. Soviel Lebenszeit habe ich in Wartezimmern, Arztpraxen und Krankenhäusern verbracht, 1.000 Therapien und Diäten habe ich versucht. Sobald wir hörten, irgendjemanden hat irgendwas geholfen, sind wir hingerannt. Dennoch brachte es mir nichts. Zu meinen Spitzenzeiten habe ich maximal 14 Tage ohne Cortison ausgehalten. Wegen der Schmerzen. Cortison in Salben, in Spritzen und Tabletten, zusätzlich Antibiotika und Antihistaminika. Und die Dosis wurde stetig erhöht. Meine Leber- und Nierenwerte wurden immer schlechter, die Haare sind mir ausgefallen. Kann passieren. Nebenwirkungen der Medikamente zeigen sich eben bei allen Menschen anders. Dennoch, da waren sich die Ärzte einig: Ein Leben ohne Cortison wird es nicht mehr geben, ich solle mich damit abfinden!

Ich fühlte mich völlig hilflos. Und den weißen Kitteln völlig ausgeliefert. Gerade denen, die mir kaum in die Augen sahen. Die sich kaum Zeit nahmen, mit mir zu sprechen, nur den Rezeptblock zückten. Oft wurde ich nicht wie ein Mensch behandelt.
Der Knaller war einer meiner vielen stationären Krankenhausaufenthalte in einer Uniklinik. Eine neue Möglichkeit wurde mir beschrieben. Ein neues Medikament, das erst in den Markt eingeführt wird. ebenwirkungen? Nichts besonderes, nur ähnlich wie das Cortison. Doch riet mir mein Bauchgefühl, zu recherchieren. Das Ergebnis war fatal. Mehrere Schulmediziner haben mir dringend davon abgeraten. Die Nebenwirkungen waren ähnlich einer Chemotherapie. Und sehr wahrscheinlich: Unfruchtbarkeit! Das hat die Ärztin wohl vergessen, zu erwähnen! Diesen Vertrauensverlust zu kompensieren, das war nicht so einfach. Ärzten an sich weiterhin zu vertrauen und nicht alle Ärzte in einen Topf zu werfen, das fiel mir sehr schwer.
Wenn ich heute in das Gesicht meiner Kleinen schaue, bin ich so unendlich dankbar, dass ich dieses Medikament nicht genommen habe. Die Vorstellung, dass ich das unglaubliche Wunder einer Schwangerschaft und das wundervolle Leben mit unserem Zwerg vielleicht nie hätte erleben dürfen und dass es nicht meine eigene Entscheidung gewesen wäre, sondern mangelnde Aufklärung – das lässt mich auch heute noch aus meiner Haut fahren.

Danach verschlimmerte sich mein Zustand. Welch Überraschung! Nachts trug ich Handschuhe, die ich mit Klebeband fixierte, um mich nicht zu sehr zu verletzen. Tagsüber trug ich unter der Kleidung Bandagen, denn die Wunden bluteten und nässten. Mein Kälte-Wärme-Empfinden war auf dem Kopf. War es draußen kalt, bin ich in kurzen Sachen rumgelaufen. Liefen die anderen, die „normalen“ Menschen knapp rum, hätte ich am liebsten noch Handschuhe und Wollmütze getragen.

Ein normales Leben war in keinster Weise möglich!

Dass ich auch psychisch und emotional fix und fertig war, kannst du dir wohl vorstellen. Eigentlich bin ich eine Frohnatur. Aber in der Zeit war von meiner Frohnatur kaum etwas übrig.

Ich habe den Sinn nicht verstanden. Und habe Gott gefragt, was ich denn falsch gemacht habe. Womit ich das verdient habe. Warum ich?

 

Die Erlösung – Ayurveda

Meine Verwandten aus Indien rieten meinen Eltern, mich nach Indien zu bringen und mit Ayurveda zu behandeln. Das taten sie. Meine erste Kur. So reiste ich mit Mama nach Indien und wurde ca. 6 Wochen in einer Klinik behandelt. Das veränderte mein Leben!

Die Ärzte sahen schon anders aus. Keine weißen Kittel. Das war sehr sympathisch und vertrauenserweckend.

Sie behandelten mich völlig anders. Teilweise war das für mein damaliges Verständnis unlogisch. Denn warum wurden meine Augen behandelt, wenn ich doch Probleme mit der Haut hatte? Ich habe mich fallen lassen, mich eingelassen. Ihnen vertraut. Bereits nach einer Woche habe ich gespürt und gesehen, dass sich mein Zustand verbesserte. Ich konnte dem Braten erst nicht trauen. Denn die vorherigen Erfahrungen mit Cortison-Tabletten brachten mir immerhin auch in den ersten zwei Tagen Erleichterung. Ich wartete ab. Aber es wurde besser und besser!

Natürlich wollte ich brennend verstehen, was sie mit mir machten und warum.
So begann ich als Kind und Jugendliche mit meiner Ausbildung in Ayurveda. Zu dem Zeitpunkt verschwendete ich keinen Gedanken daran, Ayurveda mal beruflich anzubieten und damit Geld zu verdienen. Nein, ich hatte wichtigeres zu tun. Denn meine Existenz, mein ganzes Sein, mein Blick auf mich und die ganze Welt- alles wurde gerade auf den Kopf gestellt. Endlich konnte ich frei atmen, fühlte mich angenommen. Das wollte ich auf allen Ebenen begreifen. Ich wollte LEBEN, mit allen 6 Sinnen!

 

Meine Leidenschaft wurde entfacht.

Über Jahre hinweg habe ich Ayurveda- Kuren regelmäßig gemacht. Immer mehr fand Ayurveda den Weg in meinen Alltag, in meine Gedanken und meinen Emotionen. Später kam Yoga hinzu. Auch meine Ausbildung zur Yoga-Lehrerin absolvierte ich in Indien, der Quelle von Ayurveda und Yoga.

Viel später entschied ich mich dazu, meine Berufung zum Beruf zu machen. Zwar hatte ich mittlerweile eine Berufsausbildung zur Bankkauffrau abgeschlossen (ich wollte ja was ‚ordentliches‘ in der Hand haben). Aber die Themen von Ayurveda, Yoga und Gesundheit haben mich so gefesselt, da ging kein Weg dran vorbei.
Belustigend finde ich, dass viele Bänker und Kopfmenschen Ayurveda und Yoga als ‚esoterisch‘ und ‚sphärisch‘ abstempeln, eben irgendwie als ‚nichts richtiges‘, nichts echtes. In meiner Erfahrung ist es aber genau anders herum: Ayurveda und Yoga, das ist das wahre Leben. Die Substanz, die echt ist. Das Fundament.
So absolvierte ich die Ausbildung zur Heilpraktikerin, um genau diesen Bereich zu vertiefen. In meiner Praxis konnte ich mein Wissen weitergeben. Ich habe so vielen Menschen helfen können und ihnen gezeigt, wie man das jahrtausendealte Wissen aus Ayurveda und Yoga in den modernen, hektischen Alltag des Westens integrieren kann. Denn vor diesen Fragen stand ich ja selbst. Ich konnte beide Medizinsysteme und beide Kulturen verbinden. Und so wurde ich zur Brückenbauerin.

 

Ayurveda & Yoga – heute

Heute bin ich zwar nicht geheilt, aber fast 100 % symptomfrei.
Ich genieße und feiere das Leben. Die Tiefs des Lebens jucken mich nicht mehr so heftig wie früher. Der Umgang mit mir selbst, mit den Erwartungen der Anderen, Grenzen ziehen können – das alles hat sich geändert. Heute liebe ich mich selbst und bin sehr dankbar, dass ich mit meinen Erfahrungen und meinem Wissen auch anderen Menschen helfen kann!

Heute biete ich sowohl offline als auch online einiges rund um die Themen von Ayurveda Yoga und Fragen des Lebens an. So halte ich Vorträge, Seminare und Workshops, gebe Webinare und Online- Kurse. Außerdem schreibe ich einen Blog und produziere einen Podcast.

 

Heute bin ich unendlich dankbar, dass ich damals so krank war. Denn es hat mich stark gemacht. Es hat mich zu dem gemacht, was und wer ich heute bin. Früher wollte ich unbedingt „normal“ sein und war tief traurig, dass das so weit weg schien. Heute bin ich froh und stolz darauf, nicht „normal“ zu sein. Gott sei Dank!

 

Hast du Fragen? Oder hast du mit einer Krankheit ähnliche Erfahrungen gemacht? Lass es mich wissen und kommentiere diesen Blog-Artikel gern!

 

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