Yoga Arten – ein Überblick

In meiner Community habe ich gefragt, was so eure Fragen sind.

Eine dieser Fragen lautete: „Kannst du mir den Unterschied der verschiedenen Yoga-Arten erklären?“

Die Frage habe ich gern aufgegriffen und möchte sie in dem heutigen Artikel wenigstens teilweise beantworten. Komplett wird es nicht möglich sein, denn dann würde ich hier erstens den Rahmen sprengen und zweitens kenne ich auch nicht alle Arten.

Dennoch möchte ich dir gern heute einige vorstellen, damit du einen Überblick bekommst. Außerdem erzähle ich dir von den vier Yoga-Arten, die es ursprünglich und traditionell gab und gibt und welchen Stil ich persönlich verfolge.

Let’s go!

Raja, Bhakti, Karma & Jñana Yoga und der moderne Hype

Zunächst gibt es die traditionellen Yoga-Wege: Raja Yoga, Bhakti Yoga, Karma Yoga und Jñana Yoga.

Von denen hast du noch nie was gehört? Aber von Hatha- Yoga hast du bestimmt schon gehört. Hatha Yoga ist ein kleiner Teil aus Raja Yoga. Aber zu diesen gleich mehr…

Die Medien sind voll von Yoga-Arten: Ashtanga-Yoga, Iyengar-Yoga, Yin-Yoga, Ziegen-Yoga, Lach Yoga und viele, viele mehr.

Um heutzutage einen medialen Hype auszulösen, sollte der Begründer am besten English-sprachig sein und männlich. Schaut man sich dann die Übungen an, so werden oftmals Einzelteile heraus gefiltert, sie bekommen einen neuen, feschen Namen und zack! – gibt es die neue Yoga-Art.

So zum Beispiel Paul Grilley, vermeintlicher Begründer des Yin Yoga. Obwohl er nur Schüler von Paulie Zink war. So heißt es. Ich kenne die beiden nicht. Wer tatsächlich der erste war, diesen Namen zu verwenden – wer weiß das schon so genau?
Jedoch ist bis auf den Namen eigentlich nichts neues dabei. Denn in den jahrtausende alten Schriften sind die Inhalte bereits geschrieben. Neue Verpackung, neuer Marktwert. Da fällt mir die Ricola-Werbung ein – kennst du die? „Wer hat’s erfunden?“

Immer neue Trends werden immer schneller gesetzt, denn da steckt eine ganze Industrie dahinter. Lehrer, die Kurse anbieten, Hersteller, die die passenden Outfits und Utensilien verkaufen und und und. Ein riesiger Markt, der ständig nach Neuem giert. Es geht um Aufmerksamkeit, um damit Geld zu verdienen. Da werden dann zum Beispiel alte Übungen für Fortgeschrittene mit Aufmerksamkeit haschenden Namen versehen, so wurde beispielsweise die Übung „Nauli“ zu „Alien Yoga“. So etwas finde ich nicht gut. Nicht mal witzig, eher verstörend. Denn meiner Meinung nach ist das gerade das Gegenteil von Yoga. Wir wollen nicht ständig getrieben sein, auf der Suche nach Neuem, sondern innehalten und verweilen, bei dem, was jetzt gerade ist!

Generell gibt es Yoga-Arten, in denen die Übungen eher ruhig und sehr sanft sind und andere, die eher dynamisch sind. Manche Arten konzentrieren sich auf den Körper, andere beinhalten Atemübungen, Meditationen, Reinigungsbehandlungen, Mantragesänge und weitere.

So, nun stelle ich dir ein paar Arten ganz kurz vor. Zu jedem dieser Stile kann man sehr viel schreiben, jedoch beschränke ich mich hier auf ein paar wesentliche Züge.

Was ist Hatha Yoga?

Hatha Yoga

Hatha Yoga ist wohl der im Westen bekannteste Stil. Dass er nur ein Teil des Raja Yogas ist, wissen die meisten Praktizierenden nicht. Ha bedeutet Sonne, Tha bedeutet Mond. Dies ist planetarisch und energetisch gemeint. Hatha ist die Körperarbeit, inklusive Anstrengung. Der Körper wird als Tempel betrachtet, in dem die Seele wohnt. Er ist nicht das einzig wichtige. Durch das Instrument Körper werden die geistigen Kräfte entwickelt.

Neben den Asanas (Körperübungen) sind außerdem wichtig: Pranayama (Atemübungen), Kriya (Reinigungstechniken), Mudra (Handstellungen), Shavasana (Entspannung).

Im Westen werden vielfach nur Auszüge behandelt und die Körperübungen bekommen viel mehr Gewicht als in Indien. Teils wird so aus Yoga ein Sportkurs gemacht. Auch die Ziele verändern sich: Statt innere Ruhe, Eins-sein mit sich selbst, geistige Stärkung und Erlösung sind oftmals die Ziele eher schnell schlank und fit, mit der Nachbarin mithalten, Anti-Aging, sexy Bauch-Beine-Po, hip sein…
Andererseits werden viele Körperübungen mittlerweile im Sport, Turnen, Senioren-Gymnastik oder in der Physiotherapie übernommen, was wundervoll ist.

Die Wahrnehmung ist sehr unterschiedlich: Manche Übungen aus dem Pranayama (Atemtechniken) haben längst im Westen Einzug erhalten. Allerdings nicht im Alltag eines jeden, sondern nur segmentartig. Beispielsweise in der Geburtsvorbereitung, im Gesangstraining oder im Leistungssport.

Dass Entspannung wichtig ist, gelangt immer mehr in das Verständnis. Mudras gelten bei vielen Menschen eher als mystisch oder esoterisch.

Bei Kriya wird es aus westlicher Perspektive teils eklig. Mittlerweile gesellschaftlich akzeptiert ist Jala Neti. Die Nasendusche. Dabei wird körperwarmes, mit Salz versetztes Wasser benutzt, um die Nasengänge und Nasennebenhöhlen zu spülen. Dies reinigt und beugt unter anderem Heuschnupfen und Infekte vor, stärkt außerdem den Geruchssinn. In jeder Apotheke kann man ein Set kaufen und sogar Krankenkassen verteilen Sets kostenlos.

Ein anderes Reinigungsritual ist Sutra Neti. Dabei wird ein dünner Gummischlauch in ein Nasenloch geführt. Dieser findet den Weg über den Rachen von hinten in den Mund. Die Hände halten je ein Ende des Schlauchs. In einer Vor- und Rückbewegung wird so der Kanal gereinigt. Das ist zu Beginn äußerst schwer und irritierend. Für viele Menschen ist das ekelhaft.

Aber ich frage dich: Hast du jemals in all den Hochglanz-Prospekten von sowas gelesen? Wahrscheinlich nicht. Da sieht man eher die dürren, sexy Mädels oder Bart-tragende Hipster, die sich selfie-gerecht maximal verbiegen und dabei zufällig Wäsche mit bestimmten Namen tragen.

Das ist der Unterschied zwischen Außen und Innen. Zwischen Darstellen und sich selbst spüren.

Aber keine Sorge, du musst nicht mit Sutra Neti beginnen. Wie gesagt, viele Yoga-Schulen bieten bei Hatha-Yoga lediglich körperliche Übungen, teils nehmen sie auch Atmungen oder Meditationen mit dazu.

Die nächsten Arten mache ich mal etwas kürzer. Auch wenn ich weiß, dass ich der Großartigkeit der Yoga-Stilen nicht gerecht werde, kann ich hier und heute nicht in die Tiefe gehen:

Yoga-Stile

Iyengar Yoga

Wie bei vielen Yoga-Richtungen wurde sie nach ihrem Begründer benannt. Sie hat viel Bekanntheit erlangt und auch Schulmediziner haben einige Wirkungen durch Übungen aus dem Iyengar-Yoga wissenschaftlich untersucht. Dazu gebe ich in einem separaten Artikel mehr Infos, denn das ist super interessant. In diesem Stil kamen Hilfsmittel wie Blöcke, Seile oder Gurte zum Einsatz. Diese Hilfsmittel werden seitdem auch in anderen Yoga-Stilen verwendet, um insbesondere Anfängern eine Hilfestellung zu geben.

Kundalini Yoga

Kundala heißt aufgerollt. Es ist das Symbol einer schlafenden Schlange. Diese wird durch das Kundalini-Yoga erweckt. Damit findet man zu göttlicher Kraft und Glücksgefühl. Es wird mit Chakren (Energiezentren) und Nadis (Energiekanäle) gearbeitet. Es gibt wiederum einige Richtungen im Kundalini Yoga.

Bikram Yoga

Auch diese Richtung wurde nach seinem Begründer Bikram Choudhury benannt. Spezielle Sequenzen von Asanas (Körperübungen) und Pranayama (Atemtechniken) werden in einem warmen Raum durchgeführt. Durch die hohe Raumtemperatur kommt der Körper zusätzlich ins Schwitzen, was beim Entgiften hilft.

Ziegen Yoga

Bei den Yoga-Übungen soll mindestens 1 Ziege anwesend sein. Denn sie sind friedliche Tiere, sie fördern die Entspannung und die Liebe bei den Praktizierenden. Meiner Meinung nach kann ebenso ein Meerschweinchen oder andere Tiere anwesend sein. Man kann durchaus nach dem Tierschutz fragen. Wenn die Ziegen auch außerhalb der Yoga-Stunden gut behandelt werden, sicherlich oki. Andererseits frage ich mich: Muss das sein?

Zudem wird man eventuell in seiner Aufmerksamkeit abgelenkt. Beim Yoga wollen wir jedoch gerade die Aufmerksamkeit nach innen lenken – nicht nach außen.

Vinjasa Yoga (Ashtanga Yoga)

Vinjasa Yoga wird auch häufig als Ashtanga Yoga bezeichnet. Wobei es nicht verwechselt werden sollte mit dem Weg des Patanjali, der auch Ashtanga Yoga ist. Somit sind zwei sehr unterschiedliche Richtungen mit demselben Namen unterwegs. Wie du siehst, lohnt es sich immer, genauer hinzusehen.

Bleiben wir bei Ashtanga Yoga als Vinjasa Yoga. Dies ist ein Zweig aus dem Hatha Yoga, der meist nur aus Asanas besteht. Teilweise aus Asanas und Pranayamas. Diese Art ist eher im Westen bekannt und enthält eher dynamische Übungen. Viele Übungen wecken bei Beginnern gleichermaßen Ehrfurcht und Respekt einerseits und andererseits Frust und Angst, weil der Körper durchaus verbogen, verdreht wird und Dinge tut, die scheinbar gegen physikalische Gesetze verstoßen. Zweifel, Angst und Frust entsteht, wenn die Menschen sich selbst so etwas nicht zutrauen und an sich zweifeln. Jedoch gibt es viele Übungen für Fortgeschrittene und Anfänger. Die Anfänger können mit anderen, einfachen Übungen beginnen und sich sukzessive steigern. Daher sind die Ängste nicht nötig.

Aerial Yoga

Mithilfe von großen Tüchern, die von der Decke herunterhängen, können Asanas neu erfahren werden. Die Schwerkraft wird ausgehebelt oder neu eingesetzt. Ein entspannendes Spiel um Neues, Loslassen und Vertrauen.

Yin Yoga

Im Yin Yoga werden die Übungen sehr langsam und sanft durchgeführt. Ruhige, fließende Bewegungen wechseln mit Positionen, in denen die Praktizierenden minutenlang verweilen. Hierdurch wird die Selbstwahrnehmung gesteigert, Blockaden lösen sich, die Bewegungsfähigkeit wird erhöht und tief liegendes Gewebe wird angesprochen. Sie soll der weibliche Ausgleich sein zu männlichen, eher dynamischen Asanas.

Diese relativ neue Richtung ist jedoch keineswegs neu. In den traditionellen Schriften wurde das alles bereits benannt und praktiziert. „Stiri Sukham Asanam“ – Stiri bedeutet halten oder lang haltend. Sukham bedeutet unter anderem im Guten, in einem glücklichen Zustand. Asana sind die Körperübungen. Halte also die Position lange und finde darin einen glücklichen Zustand. Wie du siehst, ist das Prinzip seit tausenden Jahren schriftlich bekannt. Der neue Name legt den Fokus auf diesen kleinen Teil aus dem Gesamtkonzept. Was mich persönlich bei dem Namen irritiert ist: 1. kommt das Konzept Yin und Yang aus der chinesischen Medizin, da bringt man also begrifflich zwei verschiedene Systeme zusammen. Zudem ist ja gerade das Konzept, dass Yin nicht ohne Yang geht und umgekehrt. Der vermeintliche Yang-Teil wird hier nun jedoch nicht fokussiert. Aber ich werde mal für dich Yin Yoga-Lehrer interviewen und dir berichten, denn vielleicht liege ich da falsch. Jedenfalls ist das eine sehr angenehme Yoga-Art, die eher sanft ist und auch den Fokus auf Achtsamkeit und Bewusstsein legt.

Lach Yoga

Als Lach Yoga Lehrerin kann ich dazu natürlich eine Menge erzählen. Ich habe selbst bei dem Begründer Dr. Madan Kataria gelernt. Man trifft sich in Gruppen und lacht gemeinsam. Dabei geht es nicht um Witze erzählen, Schadenfreude oder Lachen auf Kosten eines anderen. Da mein Name Programm ist, verstand ich schnell, dass mein Auftrag an die Welt ist, das Lachen zu verbreiten. Mit Lach Yoga mache ich das nicht nur in offenen Gruppen, in Firmen zum Team-Building und zur Motivation. Sondern auch mit Krebs-Patienten, die ganz simpel wieder Lebensfreude und Lebensmut bekommen.

Lachen ist die beste Medizin. Dass der Volksmund recht hat, beweisen einige schulmedizinische Disziplinen. Schau doch mal nach: Gelotologie. Die Wissenschaft über die Wirkung des Lachens.

Dennoch möchte ich an dieser Stelle sagen, dass Lach Yoga keine richtige Yoga-Richtung ist. In Anlehnung an ein paar Yoga-Übungen und vielen Atemtechniken des Yogas sind eben Übungen und Spiele entstanden.

Die traditionellen Yoga-Richtungen

Die vier traditionellen Yoga- Arten

Es gibt unzählige Yoga-Arten und scheinbar kommen täglich neue dazu. Daher sagte ich dir eingangs, dass ich das leider nicht alles hier aufzählen und erklären kann.

Kommen wir nun zu den vier traditionellen Arten: Raja Yoga, Bhakti Yoga, Karma Yoga und Jñana Yoga.

Jedes dieser vier ist ein Gesamtkonzept mit vielen einzelnen Puzzleteilen. Wahrscheinlich reicht ein Menschenleben nicht aus, um das alles zu studieren, welch ein enormes Wissen dahintersteckt ist der helle Wahnsinn!

Yoga bedeutet Einheit, spirituelle Verbindung, spirituelle Praxis, Geist im Zustand der Ruhe. In allen vier traditionellen Arten wirst du genau dazu geführt. Beim modernen Power-Yoga im Fitness-Studios eher nicht.

Bhakti Yoga

Im Bhakti Yoga geht es um die Liebe und die Liebe bzw. Hingabe zu Gott. Dies ist nicht unbedingt religiös zu verstehen, es geht um größere Systeme. Es gibt verschiedene Arten und Wege zu der Vereinigung mit Gott zu gelangen. Hierbei sollte nicht nur der Intellekt benutzt werden. Denn Gott findet man nicht in Schriften oder Kirchen, sondern in seinem eigenen Herzen.

Karma Yoga

Der Begriff Karma hat viele Bedeutungen. Unter anderem Handlung. Im Ayurveda sind die Panchakarma eben fünf Reinigungsbehandlungen. Hier im Karma Yoga bedeutet es, selbstlos zu handeln, anderen selbstlos zu dienen. Und das kann sich ganz unterschiedlich ausdrücken. In meiner Ausbildung z.B. haben wir das teils fahle Essen eben hingenommen und auch das als Weg gesehen. Als unsere Klasse jedoch als ein Teil der Prüfung an einem Abend für den ganzen Campus mit mehr als 500 Personen in der Hitze kochen mussten, sind wir ganz schön ins Schwitzen gekommen. Das Essen haben wir dann auch allen serviert, mit großem Stolz. Danach haben wir nie wieder das Essen als fahl betrachtet, sondern die Mühe gesehen. Die Menschen wahrgenommen, die dahinter stehen und diese große Anstrengung, für uns jeden Tag zu geben, auf sich nahmen für ein kleines Geld.

Karma Yoga weitet das Herz. Egoismus, Eifersucht, Neid, Hass – das alles verschwindet. Stattdessen werden Liebe, Demut, Toleranz kultiviert. Das selbstlose Handeln steht im Mittelpunkt, im Wissen um höhere Systeme und einen höheren Sinn in allem.

Jñana Yoga

Jñana Yoga ist der Weg zu Wissen und Erkenntnis. Dabei ist der reine Aufbau und das Sammeln von Wissen sowie das Philosophieren über das Wissen nicht ausreichend. Vielmehr findet Jñana Yoga in vier Stufen statt: Hören, Nachdenken, Meditieren, Verwirklichen.

Das Hören und Nachdenken wird nicht nur in Indien, sondern in Asien bzw. fernöstlichen Ländern meist als Gespräch zwischen dem Guru oder Meister und dem Lernenden dargestellt.

Raja Yoga

Raja Yoga ist der Königsweg. Denn er vereint die anderen drei in sich. Auch Hatha Yoga ist nur ein kleiner Teil von Raja Yoga.

Hier geht es um aktive Verantwortung und Selbstverantwortung. Es ist ein bewusster Entschluss, sich nicht (mehr) treiben zu lassen. Nicht das Außen bestimmt, was in einem geschieht, man ist kein Sklave der eigenen Emotionen. Durch Achtsamkeit, Bewusstsein und Konzentration findet man zu Selbstwirksamkeit, zu sich selbst.  Nach ethischen Prinzipien steuert der Geist selbst. Mit vollem Herzen ist man voll und ganz bei der einen Sache, die man gerade tut und verschwendet sich nicht nach außen.

Es geht sowohl um die Beschäftigung mit dem eigenen Geist als auch um die Beherrschung dessen. Zunächst beobachtet man seinen Geist und erkennt seine eigenen Muster.

Alle Formen des Raja Yogas sind Ashtanga Yoga, denn sie beinhalten die acht Glieder.

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Fazit

Es gibt eine Menge Yoga-Arten, Formen, Stile, Richtungen und Schulen.

Scheinbar kommen täglich neue hinzu. Lass dich nicht verwirren von schillernden Namen und steige nicht jedem Trend oder Hype hinterher. Mache nicht das, was die anderen tun, sondern informiere dich, was hinter diesem Stil steckt und spüre in dich, ob du (und nur du) was damit anfangen kannst. Wenn du dir nicht sicher bist, dann mach eine Probestunde mit und mache nur weiter, wenn du dich damit wohl fühlst. Solltest du dich nicht damit wohlfühlen, so gib Yoga bitte nicht als Ganzes auf, sondern probiere einen anderen Stil.

Manchmal kann es auch an den Lehrenden liegen und nicht am Stil. Vielleicht stimmt die Chemie zwischen euch nicht und auch dann wirst du dich nicht wohlfühlen. In dem Fall kann es sein, dass du im gleichen Stil in einer anderen Schule sehr glücklich bist.

Natürlich hilft dir, wenn du ein wenig weißt, was du magst und was du nicht magst. Kommst du mit spirituellen Aspekten nicht klar und hast Angst, dass du nur noch Mantra- singend und Räucherstäbchen wedelnd im Lotusstitz verbringen muss, dann wähle doch eine Yoga-Art, in der du eher körperliche Übungen machst oder eine Form des Jñana Yoga, in der du dir erstmal Wissen aneignest und auch Fakten kennst. Spüre da ein wenig in dich hinein, für welche Richtung du innerlich offen bist und was du brauchst.

Aber lass dich nicht blenden von deinem inneren Schweinehund. Wenn du beispielsweise zu träge bist, wird er dir wahrscheinlich ins Ohr flüstern, dass körperliche Übungen so gar nichts für dich sind. Beachte bitte: Geh nicht von einem ins andere Extrem. Mach die Schritte gern mit Zwischenschritten. So wird es dir einfacher fallen, am Ball zu bleiben. Habe einfach ein wenig Geduld, auch mit dir selbst. Du musst nicht nach ein paar Wochen ein halber Profi sein.

Mach einfach das, was du jetzt gerade kannst.

Sei einfach im Geist und im Herzen offen, probiere notfalls ein wenig aus. Dann wirst du deinen Weg finden.

Jede Art hat seine Daseinsberechtigung, hat Vor- und Nachteile und findet seine Anhänger. Du musst überhaupt nicht jede Richtung toll finden. Du darfst natürlich für dich entscheiden, dass du das ein oder andere für dich nicht willst oder komisch findest. Aber bitte sei dabei respektvoll. Beschimpfe und beleidige bitte nicht andere Yoga-Praktizierende, nur weil sie Dinge tun, die für dich persönlich unverständlich sind.

Yoga ist frei und nicht dogmatisch. Daher gibt es nicht nur den einen richtigen Weg.

Wenn wir nicht die anderen beurteilen und verändern wollen, sondern uns auf die Entwicklung unseres eigenen Selbst konzentrieren, bleiben wir in Frieden. Frieden mit uns, in uns und mit anderen.

Ich persönlich gehe den Weg des Patanjalis. Was sich genau dahinter verbirgt, erfährst du in meinem nächsten Blog-Artikel. Also, stay tuned!

Auch wenn es schon recht lang war – es war nur ein winziger Einblick. Wir haben also grad nur die Hälfte des kleinen Zehs ins Wasser gehalten. Du kannst erkennen, dass Yoga viel mehr ist als ein Fitness-Programm. Da wartet so viel, was entdeckt werden möchte. Ich hoffe, dass ich deine Neugier geweckt habe und du dich nun tiefer mit Yoga auseinandersetzt. Wenn du Fragen hast, schreib gern in die Kommentare oder schreib mir eine E-Mail!

Keep Shyneying!

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